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Volkskunstmuseum
Zypern
Das
Volkskunstmuseum Zypern wurde 1937 von einigen engagierten
Mitgliedern der Gesellschaft für Zypernstudien gegründet und im
alten Erzbischöflichen Palast untergebracht. 1961 wurde der Amtssitz
des Erzbischofs in den benachbarten Neuen Palast verlegt und das
alte Gebäude gänzlich der Gesellschaft für Zypernstudien für ihre
Aktivitäten zur Verfügung gestellt. Zwischen 1962 und 1964 ließ die
Gesellschaft für Zypernstudien das gesamte Gebäude gründlich
renovieren mit finanzieller Unterstützung des damaligen Erzbischofs
und Präsidenten der Republik Makarios III. Das Gebäude stammt
ursprünglich aus dem 15. Jahrhundert und ist im gotischen Stil
gebaut mit späteren Anbauten.
In der Umgebung des Gebäudes befand sich in fränkischer Zeit das
Wohngebiet der Katholiken (Lateiner genannt) und beherbergte ein
Benediktinerkloster. In unmittelbarer Nachbarschaft befand sich die
Johanneskirche, gebaut vom Johanniterorden zu Ehren seines
Namenspatrons. Dort wurde 1218 der Lusignankönig Hugo I. begraben.
Diese Kirche wurde noch vor der Eroberung Zyperns durch die Osmanen
im Jahre 1571 in eine griechisch - orthodoxe Kirche umgewandelt.
Im Jahre 1950 wurde ein reichverzierter gotischer Bogen mit einem
Fresko aus dem 16. Jahrhundert entdeckt, das die Verkündigung Maria
darstellt und den Teil einer griechischen Inschrift zeigt. Dieses
Fresko wurde 1995 durch die Gesellschaft für Zypernstudien und die
zyprische Antikenverwaltung restauriert und gesichert. Viele der
Ausstellungsstücke des Museums sind Geschenke und Dauerleihgaben,
andere Exponate wurde entweder direkt in Dörfern oder von privaten
Sammlern erworben. Die Mehrzahl der Ausstellungsobjekte stammt aus
dem heute türkisch besetzten Norden Zyperns. Gezeigt werden gewebte
Stoffe, Töpferwaren, Stickereien und Spitzenwaren, Kleidungsstücke,
Metall-und Holzgegenstände, Schnitzarbeiten, Flecht- und Lederwaren,
naive Bauernmalerei sowie landwirtschaftliche Gerätschaften und
Webstühle.
Ein wichtiges Exponat ist eine Tür der St. Mamas Kirche aus dem 19.
Jahrhundert, in die eine kleine Eule
eingeschnitzt ist, die den berühmten zyprischen Dichter George
Seferis seinerzeit zu seinem Gedicht "Kleinodien Zyperns" inspiriert
hat, das er seinem Freund und ersten Direktor dieses Museums,
Adamantios Diamantis, widmete. Insgesamt verfügt das Museum über
mehr als 5000 katalogisierte Exponate.
Während der politischen Unruhen auf
Zypern zwischen 1955-1959 mußte das Museum dreimal schließen. Im
Sommer 1974 (griechischer Putsch und folgende türkische Invasion in
Nordzypern) wurde die Sammlung des Museums an einen sicheren Ort
ausgelagert und das Museum blieb für über ein Jahr geschlossen. Doch
damit nicht genug. Viele Exponate benötigten eine dringende
Restaurierung, das Dach des Museums war einsturzgefährdet und die
eindringende Feuchtigkeit richtete an vielen Stücken irreparable
Schäden an. 1990 bot schließlich der amtierende Erzbischof
Chysostomos großzügig dien Hilfe der Kirche an, wodurch umfangreiche
Reparaturarbeiten an Gebäude und Sammlungen ermöglicht wurden, die
im April 1995 abgeschlossen und die neuen Ausstellungsräume im
Erdgeschoß wiedereröffnet werden konnten.
Im
Juni 1999 wurde die Seidenindustrieausstellung im ersten Stock des
Gebäudes eingeweiht. Das Alte Erzbischöfliche Palais steht an
Kyprianos - Platz, genannt nach dem zyprischen Erzbischof, der 1821
nach Beginn des Aufstandes gegen die osmanische Herrschaft in
Griechenland von den damaligen Herrschern Zyperns zur Abschreckung
gegen ähnliche Bewegungen auf Zypern zusammen mit vielen weiteren
kirchlichen Würdenträgern öffentlich hingerichtet worden war. Im
ersten Stock des Museums findet man noch heute den Raum, aus dem
Kyprianos zur Hinrichtung abgeführt wurde. Dem Museum gegenüber
steht das Gebäude des Panzyprischen Gymnasiums, der ältesten und
ehrwürdigsten höheren Schule auf Zypern, die 1812 von Erzbischof
Kyprianos gegründet und der Heiligen Dreieinigkeit gewidmet worden
war.
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